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Familiäre Vorbelastung bei Diabetes
Erkrankte Eltern – dreifaches Risiko
Menschen, deren Eltern beide an Typ-2-Diabetes leiden, haben ein knapp dreifach erhöhtes Risiko, selber daran zu erkranken. Dies lassen Ergebnisse einer Studie des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung (DIfE) annehmen.
Starker familiärer Einfluss
Die analysierten Daten basieren auf Erhebungen der EPIC-Studie, einer großen Bevölkerungs-Langzeitstudie mit mehr als 27.000 Studienteilnehmern. Ihre Auswertung ergab: Menschen, deren Mutter oder Vater an Typ-2-Diabetes erkrankt ist, haben allein hierdurch ein etwa 1,7-fach erhöhtes Diabetes-Risiko im Vergleich zu Personen mit vergleichbaren Merkmalen ohne familiäre Vorbelastung. Personen bei denen beide Eltern erkrankt sind, haben ein fast dreifach höheres Risiko einen Diabetes zu entwickeln.
Das Diabetes-Risiko aktiv senken
Kristin Mühlenbruch, Erstautorin der Studie, betont: „Selbst wenn man aufgrund einer familiären Vorbelastung ein erhöhtes Risiko für Diabetes hat, heißt dies nicht, dass man unweigerlich an Diabetes erkranken muss.“ Denn verschiedene Faktoren beeinflussen das Risiko eines Menschen, an einem Typ-2-Diabetes zu erkranken. Einige dieser Risikofaktoren kann man verändern, andere nicht.
Selbsttest verfügbar
Wie hoch das persönliche Diabetes-Risiko ist, kann jeder Erwachsene mit einem im Internet veröffentlichten Diabetes-Risiko-Test ermitteln. Herausgeber des Tests ist das Deutsche Zentrum für Diabetesforschung (DZD). Der Test ermöglicht es, mit Hilfe einfacher Angaben zu verschiedenen Lebensstilfaktoren und Körpermaßen das individuelle Diabetes-Risiko zu bestimmen. Derzeit berücksichtigt der Test noch nicht die familiäre Vorbelastung, da die Datengrundlage für die Gewichtung dieses Risikofaktors bisher nicht ausreichte. Die Wissenschaftler wollen nun die neuen Studienergebnisse nutzen, um den Risiko-Test hinsichtlich der Risikovorhersage zu optimieren.